Sibylle Bergemann | Nachlass
Sibylle Bergemann (*1941 in Berlin, †2010 in Gransee) ist international die bekannteste Vertreterin der Fotografie der DDR. Mit ihren Bildern zwischen Traum und gesellschaftlicher Wirklichkeit schrieb sie Fotogeschichte.
Christian Borchert
Christian Borchert (*1942 in Dresden, † 2000 in Berlin) hat eine systematisierte und differenzierte ostdeutsche Chronik seiner Epoche hinterlassen. Sein Archiv umfasst 230.000 S/W-Negative, 18.000 von ihm als Arbeitsabzüge bezeichnete Prints, sowie ca. 2.300 Kleinbilddias.
Sabiha Çimen
Sabiha Çimen (*1986 Istanbul) ist eine autodidaktische Fotografin und erhielt ihren Master in Kulturwissenschaften von der Istanbul Bilgi University. Ihr Schwerpunkt liegt auf langfristigen Fotoprojekten, in denen sie Porträts mit Stillleben kombiniert, die in der islamischen Kultur verwurzelt sind. Çimen lebt und arbeitet in Istanbul und New York.
Ivan Grubanov
Ivan Grubanov (*1976 in Belgrad, Serbien) gehörte auf der Venedig Biennale 2015 mit seiner malerischen Installation "United Dead Nations" im serbischen Pavillon zu den herausragendsten Beiträgen. Das Kunstmagazin ART stellte Grubanov in der September-Ausgabe 2015 als eine der 14 Neuentdeckungen der Malerei vor.
Gregory Halpern
Gregory Halpern (*1977 in Buffalo, NY) ist ein amerikanischer Fotograf und ein nominiertes Mitglied von Magnum Photos. "Was mich an der Welt interessiert, sind ihr Chaos und ihre Widersprüche, die Art und Weise, wie Gegensätze im Verhältnis zueinander so schön sein können", sagt Halpern über seine Praxis.
Callum Innes
In den abstrakten Bildern von Callum Innes (*1962 in Edinburgh, Schottland) offenbart sich eine transzendente Körperlichkeit, die sein Interesse an der Fragilität menschlicher Existenz widerspiegelt. Sein Malprozess schließt diese Idee vom Werden und Vergehen ein, indem er die Flächen des Bildes mit Farbe füllt, um sie anschließend partiell wieder frei zu waschen.
Takehito Koganezawa
Zeichnung und Video stehen bei Takehito Koganezawa (*1974 in Tokio, Japan) im Wechselspiel – sie sind Instrumente seiner Methode das „Ma“ zu visualisieren. „Ich möchte das Nichts, wirklich das Nichts sehen“, denn um das Loch im Donut zu sehen, müsse man erst den Donut zeichnen, erklärte er in einem Interview mit Hans Ulrich Obrist.
York der Knoefel | Nachlass
Jörg Knöfel (1962 – 2011), der nach der Wende unter dem Künstlernamen York der Knoefel zwischen Malerei, Zeichnungen und Installationen die Medien wechselte, begann seine künstlerische Karriere als Fotograf Mitte der 80iger Jahre in Ost Berlin. Durch Unterstützung von Arno Fischer wurde Knöfel neben Tina Bara und Sven Marquart als Autodidakt 1986 in den Verband Bildender Künstler aufgenommen.
Cyrill Lachauer
Cyrill Lachauer, geboren und aufgewachsen im Inntal, studierte Film, Ethnologie und Kunst in München und Berlin. Nach zwei Jahrzehnten auf Reisen und mehreren Jahren in den USA lebt er heute mit seinen Kindern in Berlin. Seine letzte Einzelausstellung fand 2020 im Haus der Kunst in München statt. Er erhielt unter anderem das Stipendium der Pollock-Krasner Foundation, New York (2021) und das Villa Aurora Stipendium, Los Angeles (2015).
Rei Naito
Rei Naito (*1961 in Hiroshima, Japan) begann ihre Laufbahn in den 1980ern mit der Frage „Ist dieses Dasein auf der Erde selbst ein Segen?“. In den letzten Jahren sucht sie die Bedeutung von „Matrix“, welche sie als eine Kontinuität des Lebens auf der Erde und in der Natur begreift, und die sich durch beseelte Erscheinungen wie Licht, Wasser, Wind, Hitze, Schwerkraft und Farbe manifestiert.
Rika Noguchi
Rika Noguchi (*1971 in Saitama, Japan) begann in den frühen 90er Jahren zu fotografieren und erregte 1995 als Preisträgerin des Grand Prize of New Cosmos of Photography von Canon Global in Japan große Aufmerksamkeit. In den letzten Jahren beschäftigte sie sich vor allem mit dem Phänomen Licht und den, wie sie selbst sagt „kleinen Wundern“, die uns tagtäglich umgeben, aber unserer Wahrnehmung wegen Überreizung und zu großer Ablenkungen verborgen bleiben.
Kristin Nordhøy
In Kristin Nordhøys (*1977 Oslo, Norwegen) Zeichnungen, die formal wie auch hinsichtlich der visuellen Effekte an die Arbeiten des Surrealisten Max Ernst, der Minimalistin Agnes Martin und der Op-Art – Künstlerin Bridget Riley erinnern, entsteht durch die Linienführung eine Räumlichkeit. Sie geben so diesem traditionell zweidimensionalen Medium einen unerwarteten Eindruck von Tiefe.
Miwa Ogasawara
"In unterschiedlichen Formaten zeigen meine Bilder die vielfältigen Ebenen der Realität. Diese Ebenen brauchen einander; Idylle und Gefahr, Gut und Böse - ihre Existenz ist miteinander verflochten. Etwas stimmt nicht, wenn eine Seite zu stark ist oder wenn eine Interpretation dominiert. Ich will die Parallelität des Lebens in den Zwischenräumen erfassen." – Miwa Ogasawara (*1973 in Kyoto, Japan)
Irina Ojovan
"Die visuellen Quellen meiner Motive basieren auf unterschiedlichen Handlungen, die meinen Erinnerungen und täglichen Wahrnehmungen entspringen. Mich interessiert das Zusammenspiel aus Räumlichen und Formalen, die Synthese architektonischer Elemente und die Gegenüberstellung von Information und Nicht-Information. Ich möchte dem unsichtbaren, dem negativen und dem Zwischenraum Gestalt geben." – Irina Ojovan (*1988 in Chisinau, Moldawien)
Evelyn Richter | Nachlass
Evelyn Richter (*1930 Bautzen, †2021 Dresden) war als eine der bekanntesten Fotografinnen ihrer Generation ebenfalls eine angesehene Lehrerin und Verlegerin. Wie keine andere hatte sie eine Begabung für den entscheidenden Augenblick und hielt das Wesen der ostdeutschen Gesellschaft auf einzigartige Art und Weise fest.
Manfred Paul
Manfred Paul (*1942 in Schraplau, Sachsen-Anhalt) ist ein wichtiger Vertreter der ostdeutschen Fotografie. Neben Arno Fischer oder Sibylle Bergemann trug er dazu bei, ein vielschichtiges Bild einer historischen Periode zu schaffen. “Vielleicht sind Bilder eine Möglichkeit, überhaupt Leben zu begreifen. Zumindest Metaphern zu finden, wie man sich Leben erklärt und man stellt aber immer fest, dass es eigentlich nicht fassbar ist." (Manfred Paul)
Hayley Quentin
Hayley Quentin (*1986 in Los Angeles, USA).
Rudolf Schäfer
„Der Unsinn der Aufklärung hat seine Blüten getrieben, und es stimmt ganz einfach nicht, dass ich alles rational betrachten kann,“ sagt Rudolf Schäfer (*1952 in Herrenhof), dessen Bilder mit einer „imaginierten Objektivität“ spielen. Im Spannungsfeld zwischen dem, was die Fotografie abbildungstechnisch reproduzieren kann und einem Gebrauch des Mediums, der seinen Sujets Raum gibt sich selbst zu offenbaren, ergründete Schäfer auf subtile Art und Weise die Gesellschaft der DDR.
Werke – Ausstellungen – Biografie – Video
Natalia Stachon
"In meinen Arbeiten verkehre ich immer wieder die alltäglichen, pragmatischen, lauten und hellen Elemente der menschlichen Infrastruktur in ihr Gegenteil. Sie wirken dann wie schockgefroren. In der Stille und Konzentration dieser Verwandlungen kann der Betrachter die vorgefundenen Elemente in Gedanken neu zusammensetzen und auf diese Weise ganz andere Schlüsse ziehen über das Verhältnis von Raum, Mensch, Architektur, Mobilität und Wahrnehmung." – Natalia Stachon (*1976 in Kattowitz, Polen)
Gabriele Stötzer
"Ich schuf niemals Frauenkunst oder feministische Kunst nur weil die angesagt waren. Was ich tat war für mich existenziell, es war eine Überlebensstrategie. Es war einfach nur Kunst." – Garbiele Stötzer (*1953 Emleben). Trotz der ihr auferlegten Repressionen durch das politische System der DDR entwickelte sie eine Kunstpraxis, die für viele Themen der zeitgenössischen politischen Kunst wegweisend war, indem sie Geschlechterrollen und kulturelle Normen durch unterschiedlichste Medien wie Performance, Fotografie, Textilien, Schrift, Malerei und Film in Frage stellte. Mit dem Körper als Ausgangspunkt und Gegenstand ihres künstlerischen Schaffens schuf Stötzer ein Werk, das in seiner Bandbreite einzigartig ist.
Alec Soth
Alec Soth (*1969 in Minneapolis, USA) ist für seine eindringlichen Portraits einzelgängerischer Amerikaner und Aussteiger bekannt, die er für die Werkgruppen „Sleeping by the Mississippi“ und „Broken Manual“ fotografierte. Für seine neuste Werkgruppe „Songbook“ (2015) reiste er im Geiste von W. Eugene Smith und anderen Fotojournalisten des „Life Magazine“ aus den 1940er und 1950er Jahren in bestimmte Gegenden der USA, blieb dort jeweils mehrere Wochen und fotografierte die Menschen, die Topografie und die für die lokale Geschichte wichtigen Motive.
Fragmentarisch, lustig und traurig – „Songbook“ ist eine lyrische Darstellung im Spannungsfeld des amerikanischen Individualismus und der Sehnsucht nach Gemeinschaft.
Yoshihiro Suda
Yoshihiro Suda (*1969, Yamanashi, Japan) ist bekannt für seine Holzskulpturen von Blumen und Pflanzen. Er bezieht sich in seinen Installationen auf den japanischen Begriff “ma”, der verschiedene Bedeutungen von “nichts”, “dazwischen”, “Beziehung”, “Leerstelle”, bis hin zu “etwas” umfasst.
Kaoru Usukubo
Im Entstehungsprozess ihrer Werke bedient sich die japanische Malerin Kaoru Usukubo (*1981 in Japan) aus dem reichen Fundus digitaler Medien. Dabei reflektiert sie in ihren fragmentarisch-collageartigen Gemälden die Funktionsweisen unserer Gedankenwelten, unserer Erinnerungen und Assoziationen. Usukubo evoziert in ihrem Werk ambivalente Situationen zwischen Träumen und Realität.
Jonathan VanDyke
Die Werke des in New York lebenden Künstlers Jonathan VanDyke verbinden Performance, Fotografie, Video, Skulptur und Malerei. VanDyke knüpft an kunstgeschichtliche Referenzen des Nouveau réalisme, Action painting und der Gutai group an und entwickelt die historischen Ideen weiter.
Ulrich Wüst
Ulrich Wüst (*1949 in Magdeburg) gehörte zu den wichtigsten Fotografen der DDR. Sein Werk ist darüber hinaus im größeren historischen und internationalen Kontext mit Fotografen wie Albert Renger-Patzsch, August Sander, Bernd und Hilla Becher in Deutschland sowie Walker Evans und Stephen Shore in den Vereinigten Staaten zu lesen.
Miwa Yanagi
Miwa Yanagi (*1967 in Kobe City, Japan)
Holly Zausner
In ihrem jüngtsen Film "Psychotasia" (2022) spielt Holly Zausner (*1951 in New Jersey, NYC) eine Frau auf der Suche nach Antworten auf universelle Fragen über die conditio humana und begibt sich dabei auf einen Irrpfad mitten durch die komplexe Architektur und Kulturgeschichte Venedigs. Die Stadt als großes Labyrinth dient zugleich als visuelle Metapher und bei ihrer Suche nach einem Ausweg setzt sich die Protagonistin mittels emotionsgeladener Interaktionen mit dem Sinn von Lebensentscheidungen und ihrer eigenen Sterblichkeit auseinander.