Jonathan VanDyke – Traunitz

25. Januar 2014 - 08. März 2014


Die Werke des in New York lebenden Künstlers verbinden Performance, Fotografie, Video, Skulptur und Malerei.

Gezeigt werden Gemälde und Fotografien, die auf einer großflächigen, 2,6m hohen Zaunkonstruktion montiert sind. Die Installation erschließt sich wie ein Käfig, der die Galerie einnimmt. Die Gemälde präsentieren sich zum inneren des Käfigs hin und bilden das Interieur eines durchsichtigen Raumes. Sie sind auf Grundlage einer Performance des Tänzerpaars David Rafael Botana und Bradley Teal Ellis entstanden, deren Körper in einer Choreografie Farbspuren auf den Leinwänden und auf ihrer Bekleidung hinterlassen haben. VanDyke knüpft hier an kunstgeschichtlichen Referenzen des Nouveau réalisme, Action painting und der Gutai group an und entwickelt die historischen Ideen weiter.

Es gibt zum einen Gemälde, die Abbild der Performance selbst sind sowie Bilder, in denen VanDyke die Leinwände als Material für in Roben zerschnittene und wieder zusammengenähte Bilder nutzt. Neben dem Video "Traunitz" sind Schwarzweiß Fotografien auf der Außenseite des Zaungerüsts montiert, die unter dem Titel Darkroom die Tänzer in Aktion zeigen. Der Titel nimmt hier Bezug auf die Dunkelkammer, in dem Fotografien entwickelt werden sowie auch auf ein Hinterzimmer in Sex-Clubs. Das Video "Traunitz" zeigt die Performer in ihrer Choreografie von VanDyke, wie sie mit Gestik und Mimik still miteinander kommunizieren. Im Hintergrund sind die Leinwände der Ausstellung zu erkennen, die sich hier jedoch noch in der Entstehungsphase befinden.

Eine weitere Skulptur, die den Titel "The Performers" trägt, ergänzt die Ausstellung. Hier tropft aus einem mit Leinwand bespannten Rahmen Farbe auf den Boden. Die Skulptur „performt“ den Akt des Malens über die komplette Ausstellungsdauer hinweg.

 

„Wie der Harlekin ist VanDyke ein Künstler zwischen den Welten von Arbeit und Spiel, wie auch seine Arbeit zwischen Malerei und Performance existiert. Genau in dieser Lücke greift die Instabilität der Geometrie des Harlekins. Die versteckte Dimension in VanDykes Malerei ist nicht die dritte Dimension der Renaissanceperspektive und die gegenständlichen Illusionen des stabilen Raums, sondern vielmehr die vierte Dimension der Zeit. Durch die Arbeit, die Malerei produziert, bietet VanDyke flüchtige Blicke und konkrete Belege für die versteckten Dimensionen von Performance, Intimität und queeren Paarungen.“

- Aus einem Essay von Caitlin Berrigan über die Arbeit „Traunitz“

 

Jonathan VanDyke studierte am Bard College und der Skowhegan School in New York. VanDyke war Stipendiat der Mid-Atlantic Arts Foundation und der Joan Mitchell Foundation, nahm am „Emerging Artist Fellowship“ im Socrates Sculpture Park, als „Visiting Artist Fellow“ an der University of Chicago und an der Krabbesholm Art Academy in Dänemark, teil. Im vergangen Jahr wurde VanDyke bei Scaramouche und Court Square Project Space in New York gezeigt und war mit einer Einzelausstellung bei 1/9unosunove in Rom zu sehen. Zuvor sind seine Perfomances auf der Performa 2011, Biennial of performance art in New York, dem Socrates Sculpture Park, New York, 2012 im Vox Populi, Philadelphia und 2013 im National Academy Museum, New York aufgeführt worden. Seine Arbeiten wurden im Art Forum, TimeOut New York, Modern Painters, Art Papers, The Philadelphia Inquirer, The Buffalo News, ArtSlant, White Hot, Drone Magazine und auf artforum.com besprochen.