Cyrill Lachauer – Birds

 

14. Oktober – 26. November 2022

Eröffnung: Donnerstag, 13. Oktober 2022 | 18–21 Uhr

B-Part Exhibition, Luckenwalder Str. 6b, 10963 Berlin

 

Die LOOCK Galerie freut sich, dass sie ab nun den Künstler und Fotografen Cyrill Lachauer vertritt. Diesen Donnerstag eröffnet Lachauers Einzelausstellung bei B-PART Exhibition, die erstmals seine Arbeit Birds (Nat. Geo. 1989–1999) zeigt, kuratiert von Hans-Jörg Clement und gefördert von der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Lachauer über sein Werk:

"Als Jugendlicher bekam ich eine vollständige National Geographic Sammlung der Jahre 1989 bis 1999 von einem Freund meiner Eltern. Damals gab es die Hefte nur englischsprachig und es war noch eine Phase, als Printmedien das Geld hatten, um hochwertig zu arbeiten. Die Hefte waren ein Schatz für mich, da ich bereits damals sehr viel reiste, fotografierte und über ein Ethnologiestudium nachdachte. Als ich an dem Zyklus The Adventures of a White Middle Class Man (From Black Hawk to Mother Leafy Anderson), 2016–2017 am Mississippi arbeitete, beschäftigte ich mich mit Zeichen und Symbolen der Hobos, der amerikanischen Figur des wanderers. Um mir keine ihrer, im deutschsprachigen auch als Zinken bezeichneten Symbole anzueignen, entwickelte ich eine abstrahierte, dreiteilige Form eines Greifvogels – inspiriert von den Adlern, die mir am Oberlauf des Mississippi begegneten. In der Ausstellung What Do You Want Here in der Berlinischen Galerie im Jahr 2017 tauchte das Zeichen des Vogels sowohl als Leinwand-Objekt als auch als Deckblatt einer eigens für die Ausstellung konzipierten Zeitung auf.

Nun, fünf Jahre später, beschäftigte ich mich mit den Vögeln weiter und es entstand die Arbeit Birds (Nat.Geo. 1989–1999), 2022, bei der jede einzelne Kollage aus drei Teilen besteht, die analog ausgeschnitten wurden. Ich habe nur Fotos verwendet, die keine Menschen, sondern wie auch immer geartete Landschaften zeigen. Landschaften bilden sich immer im Zusammenspiel unterschiedlichster Akteure und unterliegen nicht einer Natur – Kultur – Dualität. Die so entstandenen Vögel zeigen neuartige Landschaften des Niedergangs, der Zerstörung, ferner Welten aber auch Vögel von großer Schönheit und Traurigkeit. Im Zuge der Arbeit wurde es deutlich wie versehrt die Erde bereits in den Jahren 1989 bis 1999 war – von brennenden Ölfeldern in Kuwait bis hin zur Zerstörung Amazoniens – und sich die Lage bis heute nicht gebessert, sondern lediglich weiter dramatisch verschlechtert hat. Die Vögel zeigen sich als Boten des Sterbens, aber in ihrer Form und Vielfalt auch als Boten der Hoffnung im Sinne einer Aufforderung unruhig zu bleiben (Vgl. Donna Haraway, 2018). Ich verstehe Sie als Mit-Wesen, die uns zum Handeln auffordern."